Wirklichkeit und Führung: Warum Perspektiven Alles Bedeuten

Wirklichkeit – das klingt nach etwas Festem, Unverrückbarem, einer objektiven Tatsache. Doch schon nach ein paar Gedanken wird klar: So einfach ist es nicht. Unser Verständnis von Wirklichkeit hängt stark davon ab, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen. Was wir sehen, hören und erleben, beeinflusst unser Bild der Realität – doch das bedeutet auch, dass Wirklichkeit subjektiv ist. Jeder von uns konstruiert seine eigene Welt. Aber was heißt das für die Kommunikation und Zusammenarbeit im Berufsalltag? Besonders Führungskräfte können hieraus wertvolle Erkenntnisse für den Umgang mit ihren Mitarbeitern ziehen.

Was ist Wirklichkeit?

Wenn wir über Wirklichkeit nachdenken, stellen sich schnell einige Fragen: Ist etwas nur dann wirklich, wenn wir es mit eigenen Augen sehen? Was, wenn wir etwas nicht bemerken – existiert es dann trotzdem? Hier kommt die Sichtweise ins Spiel. Ähnlich wie bei einem Bühnenbild im Theater, bei dem ein Scheinwerfer nur Teile der Bühne erleuchtet, betrachten wir immer nur einen Ausschnitt der Realität. Was außerhalb unseres Blickfeldes liegt, bleibt dunkel, unsichtbar – und damit für unsere Wirklichkeit irrelevant. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht existiert.

Die subjektive Natur der Wirklichkeit

Wirklichkeit ist also subjektiv. Jeder Mensch nimmt die Welt anders wahr, basierend auf seinen Erfahrungen, Gefühlen und Überzeugungen. Diese Erkenntnis ist nicht neu – der radikale Konstruktivismus betont genau das: Jeder von uns erschafft seine eigene Realität. Das führt jedoch auch zu Missverständnissen in der Kommunikation, vor allem im Berufsleben.

Wirklichkeit in der Kommunikation: Perspektivenwechsel lernen

Stell dir vor, du führst ein Team und ein Kollege verhält sich plötzlich anders als gewohnt. Dein erster Gedanke: „Was stimmt nicht mit ihm?“ Aber anstatt direkt zu urteilen, könntest du dir eine andere Frage stellen: „Welche Wirklichkeit erlebt er gerade?“ Möglicherweise sieht er Dinge, die dir verborgen bleiben. Vielleicht gibt es Einflüsse, die du nicht kennst, oder er hat einen anderen Blickwinkel auf ein gemeinsames Problem.

Hier zeigt sich: Gute Führungskräfte verstehen, dass ihre Sicht nicht die einzige Wirklichkeit ist. Sie wissen, dass es wichtig ist, sich in die Perspektiven ihrer Mitarbeiter hineinzuversetzen. Das bedeutet, aktiv zuzuhören, nachzufragen und echtes Interesse zu zeigen. Nur so können sie die subjektive Realität des Gegenübers verstehen und effektiv kommunizieren.

Warum junge Führungskräfte diese Fähigkeiten brauchen

Für junge Führungskräfte oder Teamleiter ist diese Fähigkeit besonders wertvoll. In ihrer Rolle sind sie oft das Bindeglied zwischen der Unternehmensleitung und den Mitarbeitern. Um diese Balance zu halten und gleichzeitig die Unternehmensziele zu erreichen, müssen sie die unterschiedlichen Wirklichkeiten innerhalb ihres Teams verstehen.

Wie geht das? Es beginnt mit Empathie und Neugier:

  • Aktives Zuhören: Wirklich zuhören, ohne sofort Lösungen parat zu haben. Manchmal reicht es, einem Kollegen den Raum zu geben, seine Sichtweise darzulegen.
  • Gezieltes Nachfragen: Sanfte, offene Fragen stellen, um mehr über die Beweggründe des Gegenübers zu erfahren.
  • Interesse zeigen: Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Perspektiven respektiert und ernst genommen werden, steigt nicht nur ihre Motivation, sondern auch die Qualität der Zusammenarbeit.

Fazit: Wirklichkeit ist vielfältig – und Kommunikation der Schlüssel

Am Ende ist Wirklichkeit kein statisches Gebilde, sondern ein individuelles Konstrukt, das jeder für sich erschafft. Wer das verstanden hat, ist in der Lage, seine Kommunikation zu verbessern und dadurch sein Team effektiver zu führen. Denn nur, wenn wir die subjektive Realität unserer Kollegen verstehen, können wir Missverständnisse vermeiden und gemeinsam erfolgreich arbeiten. Für junge Führungskräfte bedeutet das: Empathie und echtes Zuhören sind die entscheidenden Fähigkeiten, um den Anforderungen des Unternehmens und den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht zu werden.

Wahrnehmung und Wirklichkeit: Einstieg und Reflexion

Die Teilnehmenden erkennen, dass Wahrnehmung subjektiv ist und unterschiedliche Sichtweisen auf dieselbe Situation entstehen können.

Übung: Die Teilnehmenden beschreiben eine alltägliche Situation aus ihrer Sicht. Anschließend tauschen sie sich in Kleingruppen aus, um die unterschiedlichen Wahrnehmungen zu vergleichen und zu diskutieren..

Der Konstruktivismus: Wie wir Wirklichkeit erschaffen

Die Teilnehmenden verstehen, dass jede Person ihre eigene Wirklichkeit konstruiert und dass es keine objektive Wahrheit gibt.

Übung: In Zweiergruppen erzählt jeder Teilnehmer eine persönliche Erfahrung. Der Partner fasst diese Erfahrung aus der Ich-Perspektive des anderen zusammen und reflektiert die subjektive Wahrnehmung.

Empathie als Führungskompetenz – Fragen stellen und zuhören

Die Teilnehmenden lernen, durch aktives Zuhören und Perspektivenübernahme die Realität ihrer Mitarbeitenden besser zu verstehen und effektiver zu kommunizieren.

Übung: Die Teilnehmenden führen ein Rollenspiel durch, in dem sie als Führungskraft ein Gespräch mit einem Mitarbeitenden simulieren. Der Fokus liegt auf aktivem Zuhören und dem Verständnis der Mitarbeitendenperspektive.

Konfliktbewältigung: Realität und Entscheidungsfindung

Die Teilnehmenden entwickeln die Fähigkeit, unterschiedliche Wahrnehmungen in Konfliktsituationen zu erkennen und in ihre Entscheidungen einzubeziehen.

Übung: In Kleingruppen bearbeiten die Teilnehmenden einen fiktiven Konflikt. Sie analysieren die Situation aus verschiedenen Perspektiven und entwickeln Lösungen, die die unterschiedlichen Wahrnehmungen berücksichtigen.

Transfer in den Führungsalltag: Maßnahmen und nächste Schritte

Die Teilnehmenden entwickeln konkrete Strategien, um das Gelernte in ihren Führungsalltag zu integrieren und die Perspektiven ihrer Mitarbeitenden zu berücksichtigen.

Übung: Jeder Teilnehmende erstellt einen persönlichen Aktionsplan, in dem er konkrete Schritte festhält, um das Verständnis für verschiedene Realitäten im eigenen Team anzuwenden. Der Plan wird in der Gruppe diskutiert.

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